Eine gewaltige Woche voller Freude, Gebet, persönlichem Wachstum und neuer Glaubenserfahrung liegt hinter uns. Was in Schwachheit am 28.12.2013 in Radibor bei Bautzen begann, endete am Sonntag, den 05.Jan.2014 in Gottes Kraft und Weisheit.
Gemeinsam hatten sich ca. 20 junge Leute auf den Weg gemacht, um am Ende der Ostwindmission gestärkt den Weg weiterzugehen oder eine Neuausrichtung des bisherigen Weges nach Gottes Willen zu wagen.
Dabei erfuhren wir alle eine wichtige Frucht des Heiligen Geistes: Freude!
Was bleibt ist die Freude und eine weitere wichtige Frucht: Freundschaft!
Bei dieser Ostwindmission habe ich als Leiter dieser Initiative eine neue Dimension entdeckt: Es war wichtig, dass wir als Gruppe – so wie die ersten Jünger Jesu- erst einmal zusammenfinden und im persönlichen Glauben wachsen.
Da wir Selbstversorger waren, mußte die Küche organisiert, Musiker und Sänger gefunden und ein Missionsteam kreiert werden.
Das alles brauchte Zeit. Auch die jungen Leute brauchen Zeit, sich zu finden, zur Ruhe zu kommen, am konkreten Ort Radibor einzutreffen, sich mit Jesus neu auseinander zu setzen.
Das ist wie bei einem Familientreffen, wo man sich lange nicht mehr gesehen hat. Da muß sich vieles erst wieder einrenken…
Somit haben wir uns zuerst selbst organisiert, Gebete neu-oder wieder gelernt, Austauschrunden und Filmbesprechung gemacht, über passenden Musikstil gerungen oder eben auch herausgefunden, mit wem wir im Auto mitfahren etc.
In so einer gemeinsamen Woche kann man viel für sich lernen und feststellen, daß Gemeinschaft wie eine Waschmaschine ist, wo durch Reibung und Durcheinanderwürbeln gereinigt wird. Wir haben uns der ersten Jüngerschar Jesu sehr verbunden gefühlt: „Wer ist der Erste unter uns…was ist das Richtige zu tun…?“
Aber wie bei Jesus haben die Jünger in dieser Schule der Liebe gelernt und so hoffe ich, auch wir als Gruppe.
Die letzten drei Abende hatten wir in verschiedenen Gemeinden wie Sebnitz, Radebeul, Klarissenkloster Bautzen Missionen geplant, wo wir zu einem Jugendnachmittag, gemeinsamen Abendbrot und dann zur Hl. Messe mit anschließender Holy Hour (Anbetungsstunde) einluden.
Wahre Mission fängt bei uns selber an. Wenn wir selbst und unsere Pfarrgemeinden nicht aus einer lebendigen Beziehung zu Jesus her brennen, dann können wir auch in anderen kein Feuer entflammen. Dann werden oder bleiben unsere Pfarrgemeinden und Ordensgemeinschaften wie Beerdigungsinstitute, wir lassen die Köpfe traurig hängen und beklagen das Desinteresse unter der jungen Generation.
Diese Ostwindmission war klein und was sollte sie schon bewirkt haben?
Ich glaube, sie hat die Kraft einer Gemeinschaft, die in Jesus verankert ist, aufgezeigt. Wir sind gemeinsam im Glauben unterwegs und Freundschaft zu Jesus und untereinander ist die richtige Straße.
Viele junge Menschen sind heute innerlich sehr verwundet. Es braucht die Zeit der Heilung, des persönlichen Wachstums und der erneuten Glaubenserfahrung. Die Kirche muß dafür neue Räume schaffen. Wir Priester müssen uns wieder Zeit für junge Leute nehmen und ganz neu hinhören lernen.
Diese Woche der Ostwindmission war erstaunlich- auch für mich- und eine riesige Lernkurve! Was kann und will der Herr auch heute noch bewirken!?
Gott will sich ein neues Volk erschaffen, was aus persönlichen Verletzungen heraus in IHM Heilung findet und diese Heilung authentisch auch anderen vermitteln kann. Der Herr möchte die Kirchentüren wieder weit öffnen und geduldig alle einladen, die entwurzelt und aus der Bahn geworfen sind oder ohne Familie durchs Leben wanken, kaum noch Freude erfahren und noch viel weniger wahre Freundschaft.
Möge diese Initiative der Ostwindmission weiterhin diese Räume schaffen!
Um Ihr Gebet und Unterstützung bittend +++ dankbar –
Ihr P. Paulus-Maria Tautz cfr.